… and I liked it!“ singt Katy Perry. Na gut, könnte man meinen. Man könnte sich aber auch fragen, warum eine Pfarrerstochter so um Aufmerksamkeit buhlt.
Die Menschen meinen es wohl gut mit Katy Perry. Das Lied läuft im Radio rauf und runter, Lästermaul Perez Hilton findet sie sogar „très chic“ und auch in den Charts ist sie ganz weit oben. Im Musikbusiness scheint das nicht verwunderlich; denn mit Kuriositäten und Tabu-Brüchen lässt sich eben Geld verdienen. Brav und nett ist doch nur langweilig und spießig…
Will man diesem Klischée Glauben schenken, findet man bei Katy Perry den passenden Lebenslauf dazu. Aufgewachsen in einer strengen Pastorenfamilie darf sie in ihrer Jugend kein MTV schauen, sondern nur Kirchenliedern lauschen. Folgerichtig wendet sie sich brav der Kirchen- und Gospelmusik zu. Sie singt auf Kirchenfesten und verdient ihr erstes Geld dabei. Mit etwas spitzer Zunge könnte man nun sagen: Katheryn Elizabeth Hudson erkennt, sie singt und das Geld springt.
Bereits mit 16 Jahren veröffentlicht Katy Perry ihre erste CD ausgerechnet mit Gospelsongs. Doch der Erfolg in der christlichen Szene bleibt ihr verwehrt. Sieben Jahre später tritt sie mit neuem Look à la Betty Boop erneut ins Rampenlicht und das bisher unbeschriebene Blatt fällt tatsächlich auf. Katy Perry entdeckt Vintage-Klamotten der Fünfzigerjahre für sich und inszeniert sich neu. Die erste, von der sie Anerkennung dafür erhält, ist keine Geringere als Trendsetterin Madonna. Jüngst erklärte die Pop-Ikone, Katy Perry sei ihre neue Lieblingskünstlerin. Alle Achtung! Oder auch nur: Achtung!!!
Denn Niveau ist definitiv was anderes. Aber das entscheiden leider immer wieder die Zahlen über Verkaufserlöse und Chartplatzierungen. Doch Trends werden immer noch gemacht und Mainstream ist kein Garant für die beste Qualität. Bleibt zu hoffen, dass Katy Perry gelegentlich mal wieder das Tattoo auf ihrem linken Handgelenk bewundert und vielleicht eine neue Richtung einschlägt. Hin zu dem, dessen Name ihre Haut schmückt: Jesus
Text aus: www.trutv.de